Unter anderem: Cannabis und Yoga – Interview mit Helmut Christof

Einleitung: Seit vielen Jahren begleitet mich die Meisterpflanze Cannabis mit vielen Höhen und Tiefen. Seit nunmehr 4 Jahren verbinde ich öfters Cannabis und Yoga miteinander, um bestimmte Blockaden in mir zu lösen, seien es Ängste oder Sorgen. Aber auch um pure Extase zu erleben und in andere, höhere Bewusstseinszustände einzutauchen ist Cannabis in Verbindung mit Yoga traumhaft. Für mich hat Cannabis schon oft als sehr effizienter Katalysator funktioniert. Cannabis und Yoga sind beim besten Willen kein Geheimtipp, in vielen Ländern der Welt gehört es zum täglichen Leben. In meinem Alltag als Yogalehrer wäre es sehr interessant Yogakurse mit Cannabis zu verbinden, im Jahr 2024 soll laut der Ampel Koalition Cannabis für den privaten Gebrauch legal werden. Es bleibt abzuwarten, was die Politik aus ihren Bemühungen wirklich Wahrheit werden lässt.

Deshalb möchte ich dieses Interview das ich vor über einem Jahr mit Helmut Christof geführt habe veröffentlichen. In meinem Leben als Autor habe ich bereits duzende Interviews mit herausragenden Menschen geführt, doch Helmut Christof hat wohl den tiefsten Einfluss auf die Art wie ich Cannabis betrachte. Dieses Interview sollte ursprünglich auf einem anderem Webprojekt von mir veröffentlicht werden dazu ist es allerdings nicht gekommen, daher findet ihr es nun auf happy-daily.com. Dies ist bereits mein drittes Interview das allererste findet ihr auf meiner alten Webseite: https://cannabis-rausch.de. Das zweite Interview wurde auf Mallorca geführt aber auch dieses Interview hat es leider nie in die Öffentlichkeit geschafft.

Stell dich bitte vor und erzähle mir was du mit Cannabis zu tun hast.

Ich arbeite seit 35 Jahren als spiritueller Lehrer mit Schwerpunkt Schamanismus und Tantrismus. Meine erste schamanische Erfahrung hatte ich 1970 als ich durch eine Mega Überdosis LSD 10 Jahre in die Zukunft geschleudert wurde und erleben musste wie ein Freund von mir mit seinem Auto in dem See ertrank an dessen Ufer ich gerade sass. Gleichzeitig war ich mit meinem Bewusstsein an einem anderen, 100km weit entfernten Ort wo eine Person durch einer Überdosis verschiedener Drogen in ein Krankenhaus kam und 15 Minuten lang einen Herzstillstand erlitt. Mit Hilfe einer astralen Wesenheit, die plötzlich auftauchte, konnte ich diese Person retten und ins Leben zurückbringen. 2 Monate später zog ich in eine andere Stadt, lernte einen jungen Mann kennen der sehr schnell Vertrauen in mich fasste und mir erzählte, das er während einer Mondfinsternis an einer Überdosis Drogen fast gestorben wäre und nur wie durch ein Wunder nach 15 Minuten Herzstillstand wieder zurückgekehrt ist. Tatsächlich fuhr mein anderer Freund 10 Jahre später im Vollrausch in diesen See und ertrank. Das war mein erster Einstieg in eine Welt, in der sich Wunder und Schrecken die Hand reichen. Es zeigte mir eindringlich, das Drogenerlebnisse sehr reale Ereignisse offenbaren und das unter dem Einfluss von Psychedelikas höchst magische Dinge passieren können. Es war der Aufbruch zu einer Forschungs- und Lernreise über die Kraft und in das Mysterium dieser Substanzen und in die Welt der Zauberei. Später hatte ich die Gelegenheit bei verschiedenen Schamanen aus Afrika und Amerika zu lernen unter anderem auch im Dschungel des Amazonas, in dem ich mehrere Monate lang in strikter Isolation auch Einblicke in die die klassische Ausbildung zum Ayahuasqiero erhielt.

Zurück in Deutschland erzählte mir dann der Geist des Ayahuascas, das doch Cannabis die Lehrer- und Kraftpflanze meiner westlichen Kultur ist und es wichtig wäre diesem Pflanzengeist einen angemessenen Raum zu geben, in dem er seine heilsamen und spirituellen Eigenschaften entfalten kann. Also habe ich Zeremonien entwickelt in denen Cannabis seine Kraft als Entheogen sicher öffnen kann. Dazu zählen die Cannabis-Phoenix-Einweihung, das Cannabis-Kraft-Training, das Cannabis-Medizinrad-Ritual, die Cannabis-Erdheilungs-Zeremonie und der Weg des grünen Drachen. Zusätzlich arbeite ich auch mit anderen schamanischen Methoden in denen Lehrerpflanzen keine Rolle spielen wie z.B. Schwitzhüttenzeremonien, Trancetanz oder der Weg der hl. Pfeife in dem es um die spirituelle Anwendung von Tabak geht. www.gaia-schamanismus.org

Wie wichtig ist die Ernährung oder ggf. Diät im Hinblick auf ein Cannabis Ritual?

Weltweit haben sich vor allem in den indigenen Kulturen als auch in der Antike Menschen mit Hilfe besonderer Diäten auf bewusstseinserweiternde Erfahrungen vorbereitet. Jede Droge fordert vom Körper einen höheren Energieumsatz und damit verbunden einen hohen Verbrauch an Vitalstoffen. Gleicht man das nicht aus, entstehen trotz der vielleicht sehr positiven spirituellen Erfahrungen Nährstoff Defizite. Da unsere industriell verarbeitete Mainstream Ernährung ohnehin nicht empfehlenswert ist kann das schnell in eine Mangelsituation führen. Dies wird dann meist als negative Drogenwirkung gesehen, ist aber oft nur ein Ergebnis eines katastrophalen Gesundheitsmanagements, das mit dem passenden Lifestyle sehr einfach ausgeglichen werden kann.

Als Beispiel: Da Cannabisrezeptoren zu 50% aus den Omega-3 Fetten DHA/EPA gebildet werden und diese Fettsäuren essentiell auch für unsere kognitiven Fähigkeiten zuständig sind ist eine Ergänzung mit Fischöl oder Algenkapseln eigentlich für jeden Cannabiskonsumenten ein Muss. Allerdings nicht mit Billigprodukten aus der Drogerie. Das beste Präparat das ich dafür kenne und auch selbst nutze wäre z. B. das OMEGOLD von Lifeplus mit dem ich bisher ausgezeichnete Erfahrungen machen konnte. (Bezugsquelle: www.lifeplus.com/annkristin )

Wie passen das Endocannabinoid-System und Spiritualität zusammen?

Cannabinoide haben vor allem 2 Eigenschaften. CBD verbindet die unterschiedlichsten Systeme in uns und THC löst Blockaden und Spannungen im System und erhöht damit den Energiefluss zwischen unserem Körper und dem Bewusstsein. Spiritualität ist die Fähigkeit Einheit zu erleben: Einheit mit sich selbst oder mit Gott und der Welt. Durch die Kombination von Cannabinoiden mit Meditation, Yoga oder entsprechenden Zeremonien wird das Erleben dieser Einheit gefördert und die Kommunikation mit spirituellen Kräften verstärkt.

Zu Welchen Planeten kann man Cannabis zuordnen? Ist Cannabis aus der Erdgürtelzone, oder lässt Cannabis sich einem anderen Planeten, oder gar Sonnensystem zuordnen?

Ich verbinde Cannabis mit der Venus. Die Venus galt bei den Mayas und Azteken als eine androgyne Kraft, die sie Quetzalcoatl – die gefiedert-geflügelte Schlange nannten. Dieses Wesen, halb Mensch halb Gott, halb Schlange, halb Vogel, halb Dämon, halb Engel halb männlich, halb weiblich hatte die Aufgabe Verbindungen zwischen den Welten herzustellen und auszugleichen. Also die perfekte Hanf Gottheit!

Welchen hierarchischen Platz nimmt Cannabis in der kosmischen Ordnung ein?

Gar keinen oder einen zentralen. Hierarchische Ordnungen sind menschliche Hilfslinien die von den meist patriarchalen Religionen nur dazu benutzt werden Macht auszuüben. Sowohl die Quantenphysik, der Buddhismus, der Taoismus als auch der Schamanismus orientieren sich primär an non-hierarchischen Prozessen. Die verschiedenen Welten und Dimensionen sind immer miteinander vernetzt und in einem kreativen Fliessgleichgewicht. Cannabis und Psychedelika helfen dabei als Katalysator. Die Beschreibung dieser Wirklichkeiten erfolgt meist mit Hilfe von Mandalas oder über Medizinräder. Es gibt ein Medizinrad der Lehrerpflanzen und dort wird Cannabis als Zentrumspflanze beschrieben. Für mich passt das sehr gut, da Cannabis als Katalysator sich mit vielen Dingen und auch anderen Substanzen verbinden lässt und diese verstärken kann. Da Cannabis im Zentrum steht braucht es jedoch vom Anwender klare Impulse und Ausrichtungen, um seinen Job gut zu machen und das sehe ich bei den wenigsten Konsumenten.

Wie kann man sein eigenen persönlichen Cannabis Rausch im Rahmen eines Wohnzimmerrituales vertiefen?

Ich habe dazu ein ganzes Buch geschrieben „Lehrerpflanze Cannabis – Ein schamanischer Ratgeber“ ISBN 978-3-753166-98-8 erhältlich im epubli Verlag oder als Ebook bei Amazon https://amzn.to/3claXIG und biete darüber momentan auch ein mehrteiliges Onlinetraining an. Für mich ist der vertiefte Umgang mit Rauschpflanzen eine Wissenschaft in der viele Faktoren eine Rolle spielen: Ernährung, Set und Setting, Intention, Meditation und Atemarbeit. Am wichtigsten ist die Intention verbunden mit der Vorstellung das du dich mit einem Pflanzengeist verbindest. Indigene Pflanzenschamanen lernen oft über Jahre hinweg vollständig eins zu werden mit dem Pflanzengeist und dadurch sind sie in der Lage in Zeremonien diese Ergebnisse zu steuern und zu beeinflussen. Ich finde es auch sinnvoller den Begriff Rausch mit „Erhöhter Gewahrsamkeit“ auszutauschen. Rausch induziert immer auch Kontrollverlust und passt besser zu Drogen wie Alkohol. Die Arbeit mit Cannabinoiden kann sehr differenziert sein und eine große Klarheit in dein Leben bringen.

Warum Cannabis konsumieren und nicht lieber Yoga und Meditation?

Warum nicht beides verbinden? Vielleicht entstanden ja Yoga und Meditation ursprünglich aus dem Konsum psychoaktiver Substanzen? Man sollte das nicht vergleichen, denn Ganja-Yoga ist etwas sehr eigenes, mit einzigartigen Techniken und Möglichkeiten. Mich stört oft das sogenannte Besserwisser Yogis sich über den Cannabisgebrauch herablassend äußern während ihr Obergott Shiva gerne das Kraut in seine spirituelle Praxis einbezieht.

Wie denkst du über Astralreisen mit Cannabis?

Ich habe noch keine erlebt unter Cannabis. Es gibt dafür eigene Techniken und ich glaube das man Astralreisen entweder nüchtern oder mit Hilfe besonderer Traumkräuter machen sollte.

Ist es möglich Cannabis ähnlich zu meistern wie eine Meditationstechnik oder Atemtechnik?

Cannabis zu meistern bedeutet sein eigenes Endocannabinoidsystem zu meistern und zu verstehen. Meditations- und Atemtechniken sind dafür sehr förderlich und unterstützen diese Verbindung aber der eigentliche Schlüssel dazu ist absolutes Selbstverzeihen, absolute Selbstannahme und Selbstliebe. Das erfordert eine Menge Schattenarbeit. Sobald du dir deines Endocannabinoidsystems bewusst geworden bist gibt es keinen subjektiven Unterschied mehr zwischen deinen körpereigenen Cannabinoiden und den Phytocannabinoiden. Du bist was du rauchst (oder vaporisierst). Für die Yogis und Sadhus ist Cannabis gleich Shiva. Man kann den Zustand des Shiva-Bewusstseins mit Hilfe von Cannabis für eine bestimmte Zeitspanne erlangen und halten. In diesem Zustand bin ich sowohl Shiva als auch die Pflanze und der Mensch der sie konsumiert.

Welche spirituellen Prozesse kann Cannabis typischerweise beschleunigen?

Wie ich schon vorher erwähnt habe fördert Cannabis die Einheit und die Verbindung von Körper, Seele und Geist. Das bedeutet auch das ich mit Hilfe von Cannabis spirituelle Räume und Felder öffnen und abrufen kann. Das kann das hinduistische Chakrensystem sein, der kabbalistische Lebensbaum, das indianische Medizinrad, die 5 Elemente und das Ying/Yang des Taoismus oder die toltekischen Welten in denen Castaneda unterwegs ist. Spirituelle Traditionen bilden oft starke morphogenetische Felder, in die wir uns auch mit Hilfe von Psychedelikas einloggen können und deren Kräften wir mit Hilfe von Lehrerpflanzen wie dem Hanf arbeiten können. Es gibt unglaublich viel Wissen in dieser Spirit-Cloud, du brauchst nur die Zugangsschlüssel, die sich in bestimmten schamanischen Techniken und dem gezielten Umgang mit psychotropen Substanzen verstecken.

Sind dir magische Rituale mit Cannabis bekannt?

Ja, ich wurde mal von Voodoo Priestern eingeladen, die mich auf eine magische Reise zu ihren Göttern, den Orishas mitnahmen. Auch Sexualmagie wird durch Cannabis befeuert und wenn wir eine Medizinradzeremonie mit Cannabis machen dann gibt es meist sehr magische Momente und Effekte. Vieles davon lässt sich heutzutage durch die Quantentheorie erklären aber das Erleben von Cannabismagie ist schon etwas Besonderes.

Welche Rolle spielt Cannabis im heutigen europäischen Schamanismus?

Momentan nur eine kleine soweit ich die deutsche Szene kenne. In Amerika entstehen gerade durch die Legalisierung interessante Strömungen in denen Cannabis eine größere Rolle spielt. Cannabis als Lehrerpflanze wird oft unterschätzt, da die wenigsten Neoschamanen wirklich authentisches Wissen über Pflanzenschamanismus besitzen und sich oft nur an esoterischen Floskeln orientieren anstatt sich rigorosen Ausbildungen zu unterziehen. Pilze und DMT scheinen gerade mehr angesagt zu sein, weil sie spektakuläre Ergebnisse versprechen.

Welche Charaktere sollten besser auf Cannabis verzichten?

Ängstliche, Borderliner, stark Rigide und Menschen mit Problematiken wie Schizophrenie oder bipolaren Störungen. Das heißt nicht das Cannabis ihnen unter Umständen helfen kann aber sie bräuchten die Führung und Begleitung eines erfahrenen Heilers, der sich damit auskennt. Ein gutes CBD kann hier sehr unterstützend wirken, THC ist meist kontraproduktiv.

Ist es möglich mit dir zusammen ein Cannabis Ritual zu machen?

Ich wohne in Andalusien und hier hat niemand ein Problem damit. Ich biete demnächst online ein Cannabis-Power-Training an und organisiere hier vor Ort schon mal die eine oder andere Zeremonie. Da sich jetzt Deutschland anscheinend auf eine Legalisierung hinbewegt bin ich generell offen, wenn die Rechtslage es erlaubt auch dort Hanf-Heil-Kreise anzubieten bzw. mich dazu einladen zu lassen. Wenn du über aktuelle Online oder Präsenzangebote informiert sein möchtest dann abonniere meinen Newsletter auf www.gaia-schamanismus.org oder schick mir eine Email sundragon@gaia-net.de Und ja, du kannst mich gerne hier in Südspanien besuchen wenn du mich für eine Zeremonie buchen möchtest.

Und zuletzt: Warum hat Cannabis die Kraft die alten destruktiven Strukturen der Welt zu transformieren?

Wir leben in einer somatophoben Gesellschaft, in der Menschen Angst vor sich selbst und ihren eigenen Gefühlen haben. Cannabis hat nun starke somatrope Wirkungen, es verbindet uns tiefer mit unseren Gefühlen, unseren Gedanken und unserem Körper. In Cannabis-Ritualen können wir erleben das wir ein Bestandteil der Natur, der Erde sind. Wir sind ihre Gehirnzellen, ihre Bewusstseinsträger. Psychedelische Substanzen sind wie Neurotransmitter zwischen uns und der Umwelt, sie fördern ein tieferes Verstehen der Schöpfung und helfen bei der Entwicklung von neuen Gemeinschaftsmodellen. Cannabis ist die Heilpflanze die uns dabei unterstützt Trennungen zu überwinden – im Inneren wie im Äußeren aber sie braucht dafür eine gesellschaftliche Akzeptanz und intelligente Konsumformen und Räume in denen sich der Spirit von Cannabis, Shiva, Quetzalcoatl, Jesus oder wie immer du diese Kraft nennen magst optimal entfalten kann. Ich versuche dies in meinem eigenen Projekt, der Cannabis-Erdheil-Zeremonie umzusetzen und wenn es dich ruft als Cannabis Erdheiler dabei zu sein dann freut mich das. In der Cannabis-Erdheil-Zeremonie kommen wir regelmäßig virtuell oder vor Ort zusammen und bauen mit Hilfe der Pflanze ein energetisch-magisches Feld auf, das seine „highlenden“ Kräfte dem Planeten zur Verfügung stellt. Also wie sagte Timothy Leary der Mitbegründer der psychedelischen Revolution: Turn on, tune in, drop out!

Ein Kommentar bei „Unter anderem: Cannabis und Yoga – Interview mit Helmut Christof“

  1. Wahe Guru! Kennst Du Bang, oder auch Degh der Sikh warriors? Ich gebe derartige Zeremonien. Danke für Deine Arbeit. Blessings Rüdiger Har Anand
    https://deghtegh.blogspot.com/?m=1

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